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 Für die Akten:

Wir verbrauchen ohne Auto im Schnitt 15 kWh/Tag im Haus (3 Leute, ein Rechner, der alleine 900 kWh/Jahr zieht), für 5500 kWh/Jahr und eine Base-Load von 300-ish Watt nachts.

100 km sind ca. 14 kWh, also in etwa so viel wie ein Haus-Tag. 
 @87c98d39 15 kWh am Tag ist auch mein Richtwert für Tage, an denen die Wärmepumpe nur Warmwasser aufbereitet (also den Heizkreislauf weder heizt noch kühlt), so wie heute. 
 @2ad00f7c 

Ja, nur daß die 15 kWh hier ohne WP sind. Wir hängen dieses Jahr noch am Gaskessel.

Es ist einfach viel Elektronik im Haus. 
 Wie oft muß ich laden?

10% bis 80% von einem 60 kWh Akku sind 42 kWh, und bei einem Verbrauch von 14 kWh (im Sommer) sind die in 3 Stunden leer.

Ich muß also alle 3 Stunden eine halbe Stunde pausieren, um zu laden.

Im Winter vermutlich öfter, aber ich glaube, im Winter will ich so eine Tour Amsterdam-Berlin eher mit der Bahn machen. 
 Warum schreibe ich das alles?

Es hilft sehr, wenn man ein Koordinatensystem im Kopf hat, mit dem man seine bisherige Verbrenner-Erfahrung mit einer neuen Strom-Erfahrung verketten kann.

Preise, Reichweiten, Lade-Zeiten und Pausen-Zeiten geben einem eine Idee, wie das alles so ist.

Das funktioniert alles recht gut, zumindest hierzulande. 
 Die Frau, die neulich die Amsterdam-Berlin-Tour gemacht hat, war ein wenig über deutsche Ladeerfahrung am Fluchen.

Die Stationsdichte, insbesondere Wechselstrom/11 kW-Lader scheinen zumindest in Berin sehr wenig dicht gesetzt zu sein. 
 @87c98d39 Innenstadt von Berlin geht inzwischen. Und seitdem die Floater keine Schnarchlader mehr haben und mehr Reichweite bieten, hängt seltener einer an der Ladesäule. Auch Plug-In-Hybride nutzen die Ladesäulen meiner Erfahrung nach seltener als Parkplatzersatz.

Aber außerhalb des Rings ist die Infrastruktur (wie so häufig) nur hier und da vorhanden. Man muss also mit dem E-Auto in die Innenstadt zum Laden, also dahin, wo man es am liebsten gar nicht mehr haben möchte. 
 Ich habe gerade mal durch die @17d1b077 App gescrollt und die Strompreise in DE treiben einem schon Tränen in die Augen.

Aua.

Da muß noch viel gemacht werden, im Grunde muß man derzeit zwingend zum Aldi oder Kaufland fahren zum Aufladen. 
 @87c98d39 Das Schöne dabei ist ja: Do it! Bei der  Mineralölversorgung hängt man viel stärker in volatilem Preisgefüge ohne jegliche Möglichkeiten für günstigere Preise, wenn man nicht gerade 30 Kilometer fahren will. 
 @bdf5cecb 

Guter Punkt, ich muß den Thread gerade noch mal um ein paar Anmerkungen verlängern. 
 Wo lade ich?

Das große Auto hat eine Reichweite von 300-400 km, je nachdem wie man es fährt. Der Carver hat eine Reichweite von 100 km und verbraucht die Hälfte vom großen Auto.

Beide Fahrzeuge können wir daheim laden (Carver: Schuko, Renault: 11 kW DC daheim oder um die Ecke).

Beide Autos erledigen lokale Fahrten ohne Fremdladen, sie werden in der Regel daheim geladen.

Nur bei Fernreisen geht der Renault an fremde Lader, und dann an Schnelllader. 
 Im Stadtverkehr ist ein Elektroauto eine Offenbarung. Es ist super sparsam, weil das ganze Beschleunigen durch Bremsen mit Rekuperation wieder zu Akkuladung umgewndelt wird (70% Effizienz oder so), während ein Verbrenner in dieser Situation gerne mal säuft.

Auch Beschleunigen und den Arsch aus dem Weg räumen oder im Stau ohne Nerv vorwärts kriechen ist mit einem Elektroauto sehr viel weniger nervig. Die Fahrassistenzsysteme im großen Auto machen es noch angenehmer, aber selbst der Carver glänzt 
 Auf der Autobahn lernt man gleichmäßige gemächliche Geschwindigkeiten sehr zu schätzen.

Ich glaube, das Tempolimit von 120 km/h wird in Deutschland faktisch automatisch kommen, sobald nur genügend elektrische Autos auf der Straße sind. Niemand in so einer Kiste hat dauerhaft das Bedürfnis, sinnlos Akku durchzublasen ohne Effekt. 
 @87c98d39 Nein, so funktioniert die Mechanik deutscher Autobahnen nicht. Es gilt, dass die schnellsten auf der linken Spur das Tempo bestimmen. Wer nicht mögliche Höchstgeschwindigkeit fahren möchte, wird nach rechts gedrängelt und - nicht 80 fahren wollend - dazu genötigt, ständig energie für Beschleunigung aufzuwenden. 
 @fabcff3f

Ich bin mir nicht sicher, ob es funktioniert, ein Fahrzeug auf Tempomat und Spurhaltesystem von hinten irgendwo hin zu drängen.

Einen menschlichen Fahrer kannst Du so nerven, aber wenn der die Automatik rein gedrückt hat und mit 120 an den ganzen LKW vorbei zieht kannst Du hinten Lichthupen bis die Batterie leer ist. 
 @87c98d39 Stichworte Rechtsfahegebot, Nötigung. Bis hin zu Verurteilungen, wenn Drängler Unfälle verursachen, da die Armen ja provoziert würden. 
 @fabcff3f 

Ich hab ja die LKW rechts überholt, hatte also einen Grund links zu fahren. 
 @87c98d39 Bekannter mußte für Dienstreise nach München eAuto nehmen. Er hat geflucht. Auf Nachfrage kam raus: Er hat Immer den Pin durchgedrückt (200 km/h) und dann jede Stunde auf 100% geladen. Hat hinterher 12 Stunden gebraucht.

Als ich ihm zeigte, dass bei 120 und optimierter Ladung er nur 7 Stunden inkl Pausen gebraucht hätte, wollte er das nicht hören, weil es nicht in seine Welt passt.

Wir müssen den Aberglauben los werden, dass schnell fahren schnell ankommen ist. 
 @ceae75ce Auf 100% Laden macht dann ja noch mal extra Wartezeit.

Ich hätte gerne mal eine Übersicht km/h : kWh/100 km für ein oder mehrere e-Autos. 
 @87c98d39 Vermutlich lässt sich das nur durch Third-Party-Apps wie ABRP ziehen. Die haben zwar unter https://web.abetterrouteplanner.com/compare/cars/ einen Vergleich, aber leider nicht bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. 
 @87c98d39 Kann ich alles so unterschreiben, wir Stromern jetzt seit 5 Jahren mit der Zoe. Und die ist grade für die ganzen Kurzstrecken auf dem Land völlig ausreichend und lädt zu Hause am Ladeziegel. 
 In https://www.elektroautomobil.com/newsbeitrag/hoechstgeschwindigkeit-elektroautos/ heißt es

Für die Berechnung der erforderlichen Antriebsleistung müssen die beiden wesentlichen Fahrwiderstände (Roll- und Luftwiderstand) noch einmal mit der Geschwindigkeit multipliziert werden, was eine kubische Geschwindigkeitsabhängigkeit zur Folge hat. Anders ausgedrückt: Um die doppelte Geschwindigkeit zu fahren, verachtfacht sich die benötigte Antriebsleistung

Ich kann das also modellieren:

Verbrauch = (Tempo÷100)^3×Basisverbrauch bei 100

und bekomme dies.

https://assets.chaos.social/media_attachments/files/111/058/277/609/546/277/original/bcfe8c91f627ee7e.png 
 Man bekommt also ein Idealtempo von ca. 120 km/h heraus.

Schneller wird nur teurer, aber bringt kaum Zeitgewinn, und wenn man mehr als 140 fährt nimmt die häufige Ladezeit immer mehr Tempo raus. 
 @87c98d39 Vielleicht auch zum rumspielen interessant: https://www.ecalc.ch/evcalc.php 
 @87c98d39
Nach drei Jahren und 80Tkm elektrisch kann ich das gänzlich unterschreiben. Für Langstrecke Tempomat auf 120 und dann 200-280km pro Abschnitt, abhängig von der Witterung. Wenn man mit über 100kW laden kann, kann man vermutlich etwas schneller fahren und trotzdem Zeit sparen, auf Kosten von höherem Verbrauch. 
 @87c98d39 Meine Regel-Autobahnen sind zweispurig, auf 130 kmh begrenzt oder so voll, dass nur 80 gefahren wird.

Also win/win... 
 @87c98d39 mein Silence S01 fährt Spitze 100. Am liebsten fahre ich aber mit 70-80 auf der Landstraße. Das ist entspannend und ich kann in Ruhe meine Podcasts hören. 
 @87c98d39 dann müsstest du erstmal ein Radl ausprobieren, du würdest vor lauter Offenbarung anfangen zu jodeln ;-) 
 @e8f2beed Vielen Dank.

Ich habe eine Gazelle Grenoble CMB-7 (2017) und bin sehr zufrieden. Jedenfalls hier in den Niederlanden.

Ich bin auch in Berlin Rad gefahren, aber das war dann gezwungen ein MTB mit Furious Fred drauf, und die waren faktisch laufend kaputt. Ich habe dann Schwalbe Marathon plus drauf gemacht, das ging besser, aber war immer noch unschön. 
 @87c98d39 Ja, ich fahre in München auch antiplatt und grippig. Geht gar nicht anders. Aber jetzt mal Auto/Fahrrad. Mit dem Fahrrad lässt du den ganzen Stau hinter dir. Da kann das eAuto noch so "nice" sein. Das kann sich nicht durchschlängeln oder auf dem Radweg überholen. 
 @e8f2beed 

Ich lebe und arbeite in den Niederlanden. Die Wege für Auto und Rad zum selben Ziel sind komplett verschieden (und auch verschieden lang).

Je nach Situation und Ziel kann es sein, daß man mit dem Rad, dem OV oder dem Auto schneller ist.

Für in Hoofddorp Einkaufen habe ich das in https://blog.koehntopp.info/2020/02/22/in-which-we-cycle-shopping.html mal dokumentiert, und auf den Karten unten verglichen.

Mit OV würde man eher in Haarlem einkaufen wollen, mehr als 2x schneller.

https://assets.chaos.social/media_attachments/files/111/058/075/632/003/788/original/b041fdcda0f68e69.png

https://assets.chaos.social/media_attachments/files/111/058/075/780/085/107/original/af3924bf74333b13.png

https://assets.chaos.social/media_attachments/files/111/058/075/952/606/547/original/b5f529bb731d01e3.png 
 @87c98d39 11kW AC meinste sicher 
 @397085a2 fixed 
 @87c98d39 was ist das große Auto? Renault Megane e-tech? Wenn ja, bist du zufrieden? 
 @f9f34ce2 Megane e-tech iconic Jahreswagen

Die Speicherung der Sitzpositionen ist kaputt und das automatische Einparken geht nur in Parklücken für die kein Assistent notwendig ist. 

Der Rest ist gut und wenn man gut verhandelt kommt kann auf sinnvolle Preise. 
 @87c98d39 Gibt es eigentlich sowas wie Ladefuchs für NL?
Wir wohnen ja direkt an der Grenze: Auch, wenn wir fast ausschließlich mit daheim mit PV-Überschuss laden, könnte es ja mal praktisch bis notwendig sein, bspw. beim Einkaufen nach zu laden. 
 @a903ce20 

Keine Ahnung. Habe ich bisher nie gebraucht.

Mit einem Eneco/ANWB Ladepaß zahle ich für einen 11 kW Lader nie mehr als deren Einheitspreis

https://www.anwb.nl/auto/elektrisch-rijden/laadpas-abonnement
0.57 Euro/kWh + 4 Euro/Monat Abo.

Mit der reinen Eneco-Version noch ein wenig günstiger.

Das setzt den Preisen eine obere Grenze und irgendwie ist das okay. 
 @87c98d39 das wäre dann ja auf der Strecke 1 Mal anhalten, wenn du mit vollem Akku losfährst🤔 
 @87c98d39 Danke für die Info. Ich glaube, was viele Leute verunsichert ist, wie viel das Auto wirklich verbraucht. Wenn ich nur meinen Beziner kenne, dann mache schnell eine Milchmädchenrechnung auf:

"85 PS sind knapp über 62 kW. Wenn ich also eine Batterie mit 60 kW/h habe, dann hält die ja nicht mal eine Stunde... "

Sozusagen "lost in conversion". 

Was mich noch interessiert, wie ist das mit der Heizung im E-Auto im Winter? Brauchst Du dann mehr kW/h als im Sommer? 
 @73b65c8f 

Ja.

Das Auto hat einen 60 kWh Akku und einen Motor, der "160 kW Spitzenleistung" hat.

Tatsächlich hat das Auto einen Motor, der 55 kW Dauerleistung hat und wie alle Elektromotoren kann man ihn bis zur Überhitzung massiv "overclocken". Macht 220 PS im Katalog, und im Sportmodus an der Ampel.

Tatsächlich zieht das Auto 14 kWh/100, also im Schnitt 14 kW.

Beim Bremsen rekuperiert das Auto auch 55 kW-60 kW – genau so viel wie es beim Beschleunigen verbraucht. 
Physik ist erstaunlich 
 @73b65c8f 

Wenn Du die Karre mit Vollgas  eine Stunde lang auf den Kopf trittst, dann ist der Akku in der Tat in einer Stunde leer.

Wenn Du das Auto nicht mit 100 km/h (die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit in den Niederlanden zwischen 19 und 6 Uhr) fährst, 

sondern mit 115 km/h, dann sind es 15.5 kWh für 100 km.

Bei 160 km/h sind es 30 kWh für 100 km.