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 Ich teile deine Einschätzung, dass sich die Politik durch Wahlen legitimiert sieht, alles und jedes tun zu dürfen (und dabei massiv in die Rechte seiner Bürger eingreift oder sogar seine Rechte negiert). Es ist ein Übel unserer Zeit, dass der Staat sich immer weiter ausgebreitet hat und vermeint, uns beglücken zu müssen.

Mal andersrum gefragt: wie können wir denn sonst unseren Unmut oder Unwillen ausdrücken? Wie willst du den übergriffigen Staat zurückdrängen?
 
 Indem Leute genau das Gegenteil tun: Selbst ehrlich Verantwort übernehmen, anstatt sie zu deligieren. Sich um die eigenen Probleme und das eigene Umfeld kümmern, anstatt implizit eine Autorität damit zu beauftragen.

Ja, das ist Arbeit und ein langer Weg bis dahin, im bestehenden System gibt es aber keine Lösung dafür, denn ultimativ lebt man selbst sein Leben oder muss sich dem Fakt stellen, dass man eine übergeordnete Instanz (meinetwegen auch unbewusst) damit beauftragt hat, Einfluß auf das eigene und gesellschaftliche Leben zu nehmen.  
 Ich bin zu 99% bei dir. Wir brauchen eigenverantwortliche, freie Bürger. Aber dafür benötigen wir auch ein Umfeld oder System, das genau das ermöglicht. 
 Das ist aber nicht das bestehende System, denn die Einstimmung zur Unmündigkeit ist durch die Abgabe der Stimme und damit die Anerkennung einer höheren Instanz zur Entscheidungsfindung ja schon eingebacken. 

Das ist das Gegenteil von Selbstsouveränität (und meinetwegen auch der perfide Teil der Vortäuschung von Partizipationsmöglichkeit) – da fing unser Gespräch dazu ja an.