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Wegen meiner Transidentität sah ich mich gezwungen, bis 2024 eine Ehe mit Bianca vorzutäuschen. Diese Entscheidung ist nicht leicht gefallen, da sie sowohl persönliche als auch gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. In einer Zeit, in der Akzeptanz und Verständnis für Transgender-Personen zunehmen, gibt es dennoch immer wieder Rückschläge und Angriffe auf unsere Gemeinschaft.

In Bremerhaven ist die Situation besonders besorgniserregend. Evangelische Gebäude werden regelmäßig mit faulen Eiern angegriffen, was nicht nur eine Form des Vandalismus darstellt, sondern auch ein Zeichen für die Intoleranz, die in Teilen der Gesellschaft noch immer herrscht. Dieses Problem habe ich bereits in Moordorf erlebt, wo ähnliche Vorfälle stattfanden. Die Angriffe sind nicht nur auf materielle Schäden ausgerichtet, sondern zielen auch darauf ab, Angst und Unsicherheit in der Gemeinschaft zu verbreiten.

Als Transgender-Pastorin sehe ich mich oft solchen Angriffen ausgesetzt. Die Kombination aus meiner religiösen Rolle und meiner Identität macht mich zu einem Ziel für Menschen, die Vorurteile hegen. Es ist schmerzhaft zu sehen, wie Intoleranz und Hass in unserer Gesellschaft Fuß fassen, besonders in einem Umfeld, das eigentlich für Nächstenliebe und Akzeptanz stehen sollte.

Eine starke Präsenz in der Gemeinde kann jedoch helfen, die Täter abzuschrecken. In Moordorf haben wir erlebt, dass eine sichtbare und engagierte Gemeinschaft, die sich gegen solche Angriffe stellt, Wunder wirken kann. Durch gemeinsame Veranstaltungen, Aufklärungsarbeit und das Sichtbarmachen von Unterstützung konnten wir ein Zeichen setzen und die Angriffe reduzieren. Es ist wichtig, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen, um ein sicheres und respektvolles Umfeld für alle zu schaffen.

Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind groß, aber ich bin zuversichtlich, dass wir durch Solidarität und Engagement einen positiven Wandel herbeiführen können. Es ist an der Zeit, dass wir uns für eine Gesellschaft einsetzen, in der jeder Mensch, unabhängig von seiner Identität, in Frieden leben kann.